Leberzirrhose

Sono-Kontrolle alle sechs Monate!

In der DGIM-Initiative "Klug entscheiden" haben auch die Gastroenterologen Positiv- und Negativ-Empfehlungen erarbeitet. Eine davon betrifft die Früherkennung hepatozellulärer Karzinome.

Dr. Marlinde LehmannVon Dr. Marlinde Lehmann Veröffentlicht:

Allen Patienten mit einer Hepatitis-C-Virus-assoziierten Leberzirrhose, inklusive aller Patienten mit Zirrhose nach erfolgreicher HCV-Eradikation, sollte in regelmäßigen Abständen eine Sonografie der Leber zur Früherkennung eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) angeboten werden – und zwar dann, wenn sie im Falle eines HCC einer Therapie (Resektion, Transplantation, Radiofrequenzablation) zugeführt werden können. Gleiches gilt für Patienten mit chronischer Hepatitis B und Fettleberhepatitis.

Das ist eine der Positiv-Empfehlungen, die die Gastroenterologen in der DGIM-Initiative "Klug entscheiden" ausgesprochen haben. Patienten in den genannten Populationen hätten ein deutlich erhöhtes Risiko für ein HCC, erinnerte Professor Herbert Koop beim Internistenkongress. Die Inzidenz des HCC sei in den Industrieländern in den letzten Jahren ja deutlich gestiegen. Der Chefarzt am HELIOS Klinikum Berlin-Buch verwies dabei auf mehrere Studien, nach deren Ergebnissen durch Ultraschall-Kontrollen in halbjährlichen Abständen solche Tumoren bei Risikopatienten in einem früheren, und damit oft behandelbarem Stadium entdeckt werden können, und sich durch Folgemaßnahmen auch die HCC-bedingte Mortalität senken lässt.

Die Aussagekraft der Bestimmung des Alpha-1-Fetoproteins (AFP) ist laut Angaben von Koop deutlich geringer als die einer Sonografie der Leber: "Die AFP-Sensitivität ist einfach schlecht." Möglicherweise verbessere die zusätzliche AFP-Bestimmung aber die Effektivität der Früherkennungsmaßnahme bei Zirrhose-Patienten. Sie könne deshalb die Ultraschall-Kontrollen in Intervallen von sechs Monaten ergänzen.

Koop sieht die Positiv-Empfehlung der Gastroenterologen zur sonografischen Leber-Kontrolle auch für eine weitere Gruppe von Patienten als zutreffend: "Sie gilt auch bei Hämochromatose, auch wenn dafür noch nicht so viele Daten vorliegen", so Koop in Mannheim.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Effekt von Dapagliflozin auf Leber

MASH-Patienten könnten von SGLT2-Inhibitoren profitieren

Chronische Hepatopathien

Offenbar weniger Leberkrebs unter Statintherapie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung