Kommentar

Hoher Standard in der Infarkttherapie

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

In keinem europäischen Land ist die Zahl der diagnostischen Herzkatheter-Untersuchungen und perkutanen Koronarinterventionen so hoch wie in Deutschland. Das hat Kritiker auf den Plan gerufen, die interventionellen Kardiologen einen zu freizügigen Umgang mit der einträglichen Katheter-Medizin vorwerfen. Über die Berechtigung dieses Vorwurfs lässt sich bei Patienten mit stabiler Koronarerkrankung sicher diskutieren, von denen viele wohl auch mit einer optimalen medikamentösen Therapie allein ausreichend behandelt sind. Keinen Zweifel am Nutzen der perkutanen Koronarintervention gibt es hingegen mit Blick auf instabile KHK-Patienten mit ST-Hebungs-Myokardinfarkt.

Viele Einzelstudien wie auch Metaanalysen gepoolter Studiendaten belegen, dass bei diesen Patienten die Inzidenz von tödlichen und nicht tödlichen kardiovaskulären Ereignissen durch eine primäre perkutane Koronarintervention im Vergleich zur fibrinolytischen Therapie signifikant gesenkt wird. Dass in Deutschland mittlerweile vier von fünf Patienten mit ST-Hebungs-Myokardinfarkt eine solche Reperfusionstherapie erhalten, ist also alles andere als ein Ausdruck kardiologischen Übereifers - es ist nicht weniger als ein Zeichen für den hohen Therapiestandard in diesem Land.

Lesen Sie dazu auch: Spitzenplatz bei der Infarkttherapie

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kanadische Studie DRIVE-STEMI

Fahrverbot nach Herzinfarkt – aber für wie lange?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie rettet Ihre App Leben, Dr. Müller?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kritische Versorgungslage

Patienten mit Depressionen: Was Hausärzte tun können

Lesetipps
 Dr. Günther Egidi (links) und Dr. Bernardo Mertes (rechts)

© Michaela Illian

Diabetes-Therapie

Der ewige Kampf zwischen Humaninsulinen und Insulinanaloga

eine ältere Dame sitzt einer Ärztin gegenüber.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Umfrage aus Deutschland

Wie Hausärzte mit der Anfrage nach Suizidassistenz umgehen