10 000 Schritte sollst du geh'n - so schwer ist Bewegung im Alltag gar nicht

Bewegung im Alltag hat messbare gesundheitliche Wirkungen. Schon der "Ritt" zur Arbeit auf Schusters Rappen reicht.

Dr. Thomas MeißnerVon Dr. Thomas Meißner Veröffentlicht:
Bringt schon etwas: eine U-Bahn-Station früher aussteigen. © Photos.com

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In Deutschland treiben viele Menschen nicht nur keinen Sport. Etwa ein Viertel der Bevölkerung bewegt sich selbst im Alltag kaum. "Gehen repräsentiert etwa 80 Prozent der Tagesaktivität. Aber kaum jemand erreicht 10 000 Schritte am Tag - das wäre die Grenze zur Aktivität", sagte Professor Klaus Völker aus Münster beim Internistenkongress in Wiesbaden. So gehe ein Rezeptionist etwa 1200 Schritte am Tag, ein Manager 3000, ein Verkäufer 5000 Schritte. Nur Hausfrauen mit mehreren Kindern und Postboten liegen deutlich über der 10 000er Schwelle.

Zur Arbeit zu laufen, den Bus, die Straßen-, die U- oder S-Bahn ein bis zwei Stationen vor dem Ziel zu verlassen, ist also eine durchaus sinnvolle und gesundheitlich wirksame Aktivität. In Japan sei festgestellt worden, dass allein der tägliche, mindestens 20-minütige Fußweg zur Arbeit das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, um 27 Prozent senken kann, so Völker.

Spazierengehen sollte ein essenzieller Bestandteil der Therapie von Patienten mit Diabetes mellitus werden, forderte der Sportmediziner. Ab 4,5 bis 5 Stunden pro Woche sind signifikante Effekte zu verzeichnen, wie eine Interventionsstudie bei 172 Typ-2-Diabetikern ergeben hat: Körpergewicht und Bauchumfang nehmen ab, ebenso der Blutdruck und der HbA1c-Wert, und der Fettstoffwechsel verbessert sich. Das KHKRisiko sinkt dementsprechend.

Völker erinnerte an die Aktion "3000 Schritte mehr am Tag" der Sporthochschule Köln. "3000 Schritte entsprechen einem Spaziergang von einer halben bis dreiviertel Stunde oder etwa 2,4 km", sagte Völker. Diese Intervention bei 153 berufstätigen Probanden mit einer Ausgangsschrittzahl von 6600 Schritten täglich bewirkte nach 15 Wochen signifikante Verbesserungen des Cholesterinprofils der Teilnehmer, besonders bei zuvor erhöhten LDL-Werten. Drei von vier Teilnehmern waren, unter anderen motiviert durch die Anwendung von Schrittzählern, in die Nähe des Aktivitätsniveaus von 10 000 Schritten gekommen.

www.die-praevention.de

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