Ustekinumab

Neue Option bei Colitis ulcerosa

Ustekinumab ist nun auch bei Colitis ulcerosa zugelassen. Über 75 Prozent der Patienten sprachen in einer Studie auf die Therapie an.

Veröffentlicht:

Frankfurt / Main. Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa können seit Kurzem erstmals auch mit einem Interleukin (IL)-12/23-Inhibitor behandelt werden. Der rein humane monoklonale Antikörper Ustekinumab ist für Patienten zugelassen, die zuvor unzureichend auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum angesprochen haben oder eine Unverträglichkeit beziehungsweise Kontraindikation gegenüber diesen Optionen zeigen.

Basis für die Zulassung waren die Ergebnisse des multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studienprogramms UNIFI, berichtete Professor Ursula Seidler, Medizinische Hochschule Hannover, bei einer vom Unternehmen Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung. UNIFI umfasste eine mindestens 8-wöchige Induktionsstudie (UNIFI-I), und eine 44-wöchige Erhaltungsstudie (UNIFI-M).

In der Induktionsstudie erhielten 961 Patenten 1:1:1 entweder einmalig eine i.v.-Gabe von Ustekinumab (Stelara®) in einer Dosierung von 130 mg beziehungsweise rund 6 mg / kg KG oder Placebo. In Woche 8 hatten 15,6 Prozent der Patienten unter 130 mg und 15,5 Prozent unter rund 6 mg / kg versus 5,3 Prozent unter Placebo eine klinische Remission erreicht (Mayo Score ≤ 2, klinischer Endpunkt). Zudem hatten bis Woche 8 56,5 Prozent der Patienten in beiden Dosierungen klinisch angesprochen (unter anderem Reduktion von ≥ 30 Prozent und ≥ 3 Punkten im Mayo Score mit ≥ 1 Punkt Reduktion im Subscore rektale Blutung zum Ausgangswert Woche 0), 15,6 Prozent befanden sich in klinischer Remission.

War das klinische Ansprechen bis zu diesem Zeitpunkt unzureichend, erhielten die Patienten in Woche 8 laut Seidler 90 mg Ustekinumab s.c.. Dadurch wurde bei einer erneuten Auswertung in Woche 16 ein klinisches Ansprechen bei 59,7 Prozent und eine klinische Remission bei 9,4 Prozent erreicht. Die Gesamtanalyse ergab hier somit eine Ansprechrate von 77,6 Prozent und eine Remissionsrate von 18,8 Prozent.

Patienten, die klinisch angesprochen hatten (n = 523), wurden in der Erhaltungsstudie über 44 Wochen randomisiert mit Ustekinumab 90 mg s.c. alle 8 Wochen (q8w; n = 176), alle 12 Wochen (q12w; n = 172) behandelt oder erhielten Placebo (n= 175). Den primären Endpunkt, das heißt, eine klinische Remission in Woche 44 erreichten im q8w-Arm 43,8 Prozent und im q12w-Arm 38,4 Prozent versus 24 Prozent unter Placebo. In Woche 44 zeigten 42 Prozent (q8w) beziehungsweise 37,8 Prozent (q12w) gegenüber 23,4 Prozent in der Placebogruppe sogar eine Remission ohne Steroideinnahme. In der Sicherheit entsprach der monoklonale Antikörper auch in dieser Indikation den bereits bei Morbus Crohn, Plaque-Psoriasis und Psoriasis Arthritis gesammelten Erfahrungen. (ayaz)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Sequenzierung einer Biologika-Therapie bei MC: Effektivität von VDZ in Abhängigkeit der Therapielinie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Frühe versus personalisierte Therapie bei Morbus Crohn

Führt mehr als ein Weg zu einem besseren Behandlungsergebnis?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Abb. 2: Postulierte Mechanismen von Postbiotika und Beispiele von Effektormolekülen, die von ihnen verwendet werden

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Fermentation und Postbiotika

Wie die Darmgesundheit durch den Einsatz von Postbiotika gefördert werden kann

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Theralution GmbH – a member of Medice, Iserlohn
Abb. 1: Signalwege in der Kommunikation zwischen Mikrobiom und Gehirn

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Darmmikrobiom

Dysbiose des Darmmikrobioms – Gesundheitsauswirkungen besser erforscht

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Theralution GmbH – a member of Medice, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus