Die Debatte um ein Primärarztsystem nimmt Fahrt auf. Die Grünen warnen die Regierung davor, unvorbereitet in die Umsetzung des Projekts zu gehen. Und dann wäre da noch eine bemerkenswerte Haltung der Gesundheitsweisen.
Im 4. Quartal wird die elektronische Patientenakte zur Pflicht, ab Januar drohen Sanktionen, dazu kommt die Umstellung bei den Verschlüsselungsverfahren: Es könnte sich finanziell lohnen, vor den Stichtagen aktiv zu werden, betont bvitg-Vorstand Jens Naumann.
Ab Oktober wird die elektronische Patientenakte zur Pflicht, ab 2026 drohen Sanktionen. Zusätzlich stehen Änderungen beim Verschlüsselungsverfahren ins Haus. Im „ÄrzteTag“-Podcast berichtet bvitg-Vorstand Jens Naumann, ob die Praxisverwaltungssystem-Hersteller vorbereitet sind und was Praxen zu tun haben.
Stürze älterer Menschen sind in Pflegeheimen besonders häufig. Dabei sind sie potenziell vermeidbar. Wie das am besten gelingt, wurde in einer Übersichtsarbeit untersucht.
Ein neues Geschäftsmodell steht in den Startlöchern: An die TI gekoppelte Kabinen, die virtuelle Arztkontakte einschließlich etwas anspruchsvollerer Diagnostik und persönlicher Hilfestellung ermöglichen sollen.
Der G-BA attestiert unter anderem dem Wirkstoff Nirsevimab zur Prävention von Erkrankungen der unteren Atemwege, verursacht durch RSV, einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Es geht um Milliarden – deshalb ist die Empörung groß: In der Corona-Zeit seien Beitragsgelder aus der Pflegeversicherung falsch eingesetzt worden. Der Sozialverband VdK will nun den Druck auf den Bund erhöhen, das Geld zurückzuzahlen.
Ab 2026 soll das elektronische T-Rezept kommen, ein Sonderrezept für Arzneimittel mit den Wirkstoffen Lenalidomid, Pomalidomid und Thalidomid. Nun stehen die finalen Spezifikationen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlungen zur Hib-Indikationsimpfung und postexpositionellen Chemoprophylaxe reevaluiert und angepasst – aufgrund eines akuten Ausbruchgeschehens.
Die Kreisstadt Luckenwalde in Brandenburg könnte bald ohne Pädiater dastehen. Um das zu verhindern, geht die Stadt einen ungewöhnlichen Weg: Ein Headhunter soll geeignete Kandidaten finden.
Praxen können in diesem Jahr Coronaimpfstoff erstmals bis 9. September bei den Apotheken bestellen. Das an LP.8.1 angepasste Präparat von BioNTech/Pfizer werde danach am 15. September erstmals ausgeliefert.
Korrektur-Operationen bei Patienten mit Morbus Hirschsprung sollen leitliniengerecht nur von darin bereits erfahrenen Kliniken erbracht werden. Der G-BA bereitet nun entsprechende Maßgaben vor.
Die Vorgaben der Selbstverwaltung an die interdisziplinäre Versorgung schwer psychisch kranker Patienten waren bislang offenkundig zu scharf gefasst. Nun werden sie der Realität angepasst.
Der Medizinische Dienst Bund hält es für eher schädlich als nützlich, wenn sich Menschen mit Gonarthrose oder Coxarthrose Hyaluronsäure in die Gelenke spritzen lassen. Dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie stößt das auf.
Die Krankenkassen-Aufsicht moniert in ihrem Jahresbericht Tricksereien bei der Information über steigende Zusatzbeiträge. Der Kampf gegen Upcoding bereitet der Behörde viel Arbeit. Die Erfolge sind überschaubar.
Konkurrenz für Haus- und Fachärzte? Mit kooperierenden Telemed- und Test-Anbietern wagt sich dm auf das Terrain der medizinischen Früherkennung vor. Angeboten werden Augenscreenings, eine KI-gestützte Hautanalyse mit Online-Kontakt zu einem Hautarzt sowie Blutanalysen.
Die diabetische Neuropathie ist eine oft folgenschwere Komplikation von Diabetes, die therapeutisch schwer zugänglich ist. Eine Langzeitstudie gibt Hinweise darauf, warum das so ist.
Das ECDC warnt davor, dass rekordverdächtige Ausbrüche von Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) und dem Chikungunya-Virus auf eine „neue Normalität“ in Europa hindeuten.
Für die Menschen sei es inzwischen selbstverständlich, im Notfall sofort ins Krankenhaus zu gehen, moniert die Krankenhausgesellschaft. Ökonomen rechnen derweil mit Entlastungen in Milliardenhöhe – wenn die Notfallreform denn kommt.
Eine App für den Austausch unter Heilberuflern. Das klingt gut, aber alle potenziellen Nutzer unter einen Hut zu bekommen ist gar nicht so einfach. HNO-Arzt Dr. Joachim Draws aus Celle ist das gelungen – jetzt profitieren alle.
Welche Hormonersatztherapie ist für postmenopausale Frauen, die bereits einen Schlaganfall hatten, sicher? Einer Registerstudie zufolge erhöhen vaginale Östrogen-Tabletten nicht das Risiko für einen zweiten Schlaganfall.
Ministerin Warken verkauft die Re-Reform des stationären Sektors als „Anpassungsgesetz“. Krankenkassen und die Grünen im Bundestag dagegen sehen im Entwurf die Abrissbirne für mehr Qualität. Das wiederum ruft Bayern auf den Plan.
Wer eine Plausibilitätsprüfung erfolgreich durchlaufen hat, sollte dennoch auf eine ordentliche Dokumentation achten. Andernfalls müssen Ärztinnen und Ärzte mit einer Honorarkürzung rechnen, wie der Fall eines Orthopäden zeigt.
Antibiotikaresistenzen werden zu einer wachsenden Herausforderung. Jährlich sterben hierzulande mehrere Tausend Menschen unmittelbar aufgrund der Resistenzen. Das Robert Koch-Institut hat Zahlen aus 2019 veröffentlicht.
Eine Befragung des Bundesverbands Freier Berufe zeigt: Teilzeitangebote sind mittlerweile gängige Praxis. 40 Prozent der Beschäftigten können sich ihre Arbeitszeit frei einteilen.
Eine latente Epstein-Barr-Virus-Infektion führt offenbar zu akuten Störungen der Immunregulation. Zum Beispiel bei Kindern mit Sepsis: Hier war eine EBV-Positivität mit einer erhöhten Mortalität assoziiert.
Krankenkassen finanziell im Plus – alles in Butter? Die schwarzen Zahlen der Krankenkassen zur Jahresmitte können den Reformdruck auf die Koalition bremsen. Das wäre fatal für die Stabilität der GKV.
Kassenpatienten mit einer schweren Tabakabhängigkeit haben nun Anspruch auf Arzneimittel zur Tabakentwöhnung. Ein entsprechender Beschluss des G-BA ist in Kraft getreten.
Ärztinnen und Ärzten, die das Rentenalter erreicht haben, steht kein Arbeitslosengeld zu. Dabei sei unerheblich, ob man von der Versicherungspflicht befreit ist, betont das Landessozialgericht Essen.
Lothar Müller produziert ostfriesischen Apfelschaumwein. Die Arbeit auf den Streuobstwiesen ist für ihn ein willkommener Ausgleich zur Praxistätigkeit – und soll ihm künftig auch als Standbein für den Ruhestand dienen.
Erstmals hat das Landgericht Göttingen eine Krankenhausgesellschaft zu einem Schmerzensgeld von einer Million Euro verurteilt. Durch grobe Behandlungsfehler bei der Geburt wurde ein Mädchen schwer geschädigt.
Besteht die Aussicht, dass eine rasche Reperfusion noch Hirngewebe rettet, lässt sich das Thrombolyse-Zeitfenster auf bis zu 24 Stunden nach einem Schlaganfall erweitern: Einer Studie zufolge bringt dies Vorteile.
Reichen die Medizinstudienplätze, um den Fachkräftemangel zu beheben? Eine Auswertung verneint das. Beim Angebot von Medizinstudienplätzen gibt es enorme Unterschiede unter den Bundesländern.
Während der Corona Pandemie hat Peter Tinnemann das Frankfurter Gesundheitsamt übernommen. Seitdem gestaltet er es mit viel Herzblut um: Es soll digital, modern und fit für die Zukunft werden.
Eine Übersichtsarbeit im BMJ beantwortet die Frage zu Injektionen an der Wirbelsäule sehr einseitig. Dabei lassen sich diese Interventionen nicht über einen Kamm scheren, betont Gastautor Prof. Stephan Klessinger.
Getrieben durch massiv gestiegene Zusatzbeiträge verzeichnen die Krankenkassen Überschüsse im ersten Halbjahr. Doch auch die Leistungsausgaben steigen weiter stark – der Ruf nach Ausgabendisziplin wird lauter.
Der Medizinische Dienst Bund zweifelt an der ordnungsgemäßen Aufklärung in orthopädischen Praxen, wenn es um IGeL geht – und bringt eine obligatorische Bedenkzeit ins Spiel.
Nach der Devise „alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist“ hat die Selbstverwaltung einen breiten Kriterien-Teppich zur Neufassung der hausärztlichen Vorhaltepauschale ausgerollt – bei minimaler Honorarverschiebung.
Positionen ausgetauscht, aber keine Einigung: KBV und GKV-Spitzenverband haben ihre ersten Gespräche über die Ärztehonorare 2026 am Dienstag ergebnislos beendet. Kommende Woche folgt Runde zwei.
Der Mainzer Sozialarzt Professor Gerhard Trabert kann sein Bundestagsmandat endgültig nicht annehmen. Mehrere Schlaganfälle beeinflussen seine Gesundheit nachhaltig.
Wenn medizinische Gründe vorliegen: Der Parlamentarische Staatssekretär im BMG Tino Sorge (CDU) verteidigt die Verschreibungsfähigkeit der Kuren. Damit stellt er sich gegen einen Vorschlag von KBV-Vorstand Gassen.
Spironolacton gilt als Standardtherapie bei Herzproblemen – doch bei Dialysepatienten bleibt der erhoffte Nutzen aus: Eine große kanadische Studie wurde vorzeitig abgebrochen.
Weil zwei Orthopäden entgegen Vorgabe des G-BA einem Patienten Humira® gegen entzündliche Gelenkerkrankungen verschrieben haben, sollen sie hohen Regress leisten. Zu Recht, sagen die Richter.
NMDA-Rezeptorantagonisten wie Ketamin werden off-label auch bei chronischen Schmerzen verordnet. Die Evidenzbasis stützt diesen Einsatz bisher nicht, schreiben Autoren eines Cochrane-Reviews.
Der Rechnungshof fordert Gesundheitsministerin Warken zu raschem Handeln auf – sonst gingen die Zusatzbeiträge durch die Decke. An der Politik von Vorgänger Lauterbach lassen die Kassenprüfer kein gutes Haar.
Kurz vor Beginn der Auftaktrunde der Honorarverhandlungen verweist SpiFa-Chef Heinrich auf die geltenden Spielregeln. Vertragsärzte, die Selbstzahler behandeln, begehen demnach kein Foul.
Hessens Krankenhäuser betreiben mittlerweile großen Aufwand, um Mitarbeiter vor allem in Notaufnahmen vor aggressiven Patienten zu schützen. Das kostet die Kliniken viel Geld.
Ein neues Living Systematic Review bestätigt die kardiovaskulären und renalen Vorteile von SGLT2-Inhibitoren, GLP1-RA und Finerenon bei Menschen mit Typ-2-Diabetes – aber auch mögliche Nebenwirkungen.
Die Kostenstrukturanalyse des Statistischen Bundesamtes zeigt: Die Schere zwischen traditioneller Einzelpraxis und größeren ambulanten Einheiten geht immer weiter auf.
In Deutschland wird kein Lebendimpfstoff gegen Chikungunya für Personen über 59 Jahren empfohlen. In den USA hingegen schon. Die zuständige Behörde hat nun einen Bericht über unerwünschte Ereignisse nach der Impfung veröffentlicht.
Bei der Hotline Impfen werden Ihre Impf-Fragen aus der Praxis evidenzbasiert und fachkundig beantwortet. Diesmal geht es um einen Patienten, der einen Impfdurchbruch mit Herpes zoster hatte. Sollte nun nochmal aufgefrischt werden?
Lobenswerte Ansätze zur Verbesserung der Ergebnisse bei den Schuleingangsuntersuchungen bleiben Stückwerk, wenn nicht gleichzeitig auf allen Ebenen die Hemmnisse angegangen werden.
Die saarländischen Kinderärzte sehen bei Vorschulkindern immer häufiger sprachliche und motorische Defizite. Oft stehen sie den Problemen aber aufgrund mangelnder Ressourcen machtlos gegenüber.
Für viele niedergelassene Ärzte ist Gesundheitsministerin Warken auch nach gut 100 Tagen im Amt ein unbeschriebenes Blatt, wie eine Online-Umfrage der Ärzte Zeitung zeigt. Die Wahrnehmung dürfte sich bald ändern – aus einem bestimmten Grund.
Der Staat müsse Ausgaben von AOK, TK & Co. für sogenannte beitragsfremde Leistungen endlich kompensieren, fordern Krankenkassen und Ärzte. Das überzeugt nicht alle – auch den Bundeskanzler nicht. Warum das?
Der Mediziner und Leiter des Berliner IGES-Instituts, Bertram Häussler, sieht Chancen für ein Revival der Eigenverantwortung. Dafür aber müssten den GKV-Versicherten Wahlmöglichkeiten eröffnet werden. Ist die Politik bereit dazu?
In der Gesundheitspolitik hat sich die Koalition viel vorgenommen: Auch Änderungen beim Ärztehonorar im ambulanten Sektor soll es geben. Vorarbeiten aus Nordrhein-Westfalen zeigen, wie hoch die Hürden dafür liegen.
Warum kommen Menschen in die Notaufnahme, obwohl ihr Fall auch in der Hausarztpraxis behandelt werden könnte? Ein Team der Berliner Charité ist diesem Phänomen mit einer Fragebogenstudie auf den Grund gegangen.
Patienten, die ein Nierentrauma erleiden, haben in der Folge ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Hypertonie zu entwickeln. Wie eine Studie zeigt, benötigen Betroffene regelmäßige Kontrollen ihres Blutdrucks.
Profitieren Menschen mit Vorhofflimmern auch dann von einer oralen Antikoagulation, wenn sie vor Kurzem eine spontane intrakranielle Blutung erlitten haben? Eine aktualisierte Metaanalyse liefert Antworten.
Myalgien kommen bei vielen neurologischen und anderen Erkrankungen vor. Oftmals gehen die meist unspezifischen Schmerzen gar nicht auf eine primäre Schädigung des Skelettmuskels selbst zurück. Eine neue Leitlinie erhellt den Weg zur richtigen Diagnose.
Unbeabsichtigter Gewichtsverlust ist ein unspezifisches, aber immerhin mögliches frühes Symptom einer Krebserkrankung. Wann Allgemeinärzte besonders Verdacht schöpfen sollten, haben australische Forscher untersucht.
Überfüllte Ambulanzen, gestresste Ärzte, hohe Kosten: Die Notfallversorgung gehört zügig reformiert, sagt der Hamburger Gesundheitsökonom Jonas Schreyögg. Auf den Gesetzentwurf der Ampel lasse sich aufbauen – mit einer Ausnahme.
Weniger Folgeinfarkte, weniger Revaskularisationen, aber mehr schwere Blutungen und ein Nulleffekt bei der Gesamtmortalität – nach einer aktuellen Metaanalyse ist damit zu rechnen, wenn ältere Personen mit akutem Koronarsyndrom frühzeitig invasiv statt konservativ behandelt werden.
Die GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid und Semaglutid sind mittlerweile auch bei adipösen Jugendlichen ab zwölf Jahren zur Gewichtsregulation zugelassen. Doch wann ergibt ihr Einsatz Sinn und wann sind andere Methoden besser?
Vaginale Blutungen gehören zu den häufigsten Überweisungsgründen junger Mädchen in die pädiatrische Endokrinologie oder Gynäkologie. Anhand zweier ungewöhnlicher Fälle zeigt ein Team ein strukturiertes diagnostisches Vorgehen auf.
Erhöhte Entzündungswerte gehen bei Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen mit einem gesteigerten Risiko für akute und chronische Nierenfunktionsstörungen einher. Dafür sprechen Ergebnisse der schwedischen Kohortenstudie SCREAM.
Angina-pectoris-Beschwerden, aber das Herz-CT zeigt keine Obstruktion? In solchen Fällen könnte ein Belastungs-EKG nützlich sein, um eine Dysfunktion kleinster Gefäße auszuschließen.
Zur Diagnostik der überaktiven Blase werden oft urodynamische Tests herangezogen, um die klinischen Befunde zu untermauern und den Erfolg der Behandlung abzuschätzen. Doch wie gut taugt die Urodynamik tatsächlich?