Nordrhein schaut in die Röhre, weil die RLV zu knapp sind

Veröffentlicht:

Die KV Nordrhein (KVNo) mahnt dringend eine Korrektur der Honorarreform an. "Der Geburtsfehler der Reform, einen einheitlichen Orientierungspunktwert ohne einheitliche Leistungsmenge festzulegen, hat zu großen Disparitäten zwischen den KVen geführt", sagt der scheidende KVNo-Vorsitzende Dr. Leonhard Hansen. Wegen dieses Missstands stünden Nordrhein und Westfalen-Lippe jetzt am Ende der Honorarskala, moniert er.

In beiden KVen seien die Regelleistungsvolumina (RLV) zu knapp bemessen. "Bei einem einheitlichen Orientierungswert ist eine bundesweite Angleichung des Leistungsbedarfs je Versichertem zwingend erforderlich, was bisher unterblieben ist", betont Hansen. "Man kann es drehen und wenden, wie man will. Die finanzielle Decke in Nordrhein ist einfach zu kurz."

Hansen verweist auf die unbezahlten Leistungen der Regelversorgung. Im ersten Quartal 2009 haben 92 Prozent der rheinischen Hausärzte ihre RLV überschritten und 80 Prozent der Fachärzte. Nur elf Prozent aller Ärzte haben ihr Regelleistungsvolumen unterschritten. "Ein Drittel aller erbrachten Leistungen wird in Nordrhein weiterhin praktisch nicht bezahlt", sagt der KVNo-Chef. "Die Honorarreform hat dieses Problem für Nordrhein nicht gelöst."

Die in 2009 gemachten bitteren Erfahrungen mit der Umsetzung der Honorarreform haben für Hansen eines deutlich gezeigt: "Zentrale Reformen müssen mindestens durch regionalisierte Einstiegsphasen begleitet werden."(iss)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umstellung TI-Kryptografie von RSA auf ECC

Wechsel zu neuem eHBA: KBV bittet Netzagentur um Fristverlängerung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Lesetipps
Steckt da die richtige Karte drin, oder muss sie etwa zum Jahreswechsel ausgetauscht werden? Die KBV warnt Vertragsarztpraxen vor Untätigkeit bei älteren Konnektoren und Arztausweisen, weil anderenfalls der TI-Zugang blockiert wäre.

© Ingenico Healthcare

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen

Hat eine Patientin mit metabolischer Fettleber zusätzlich eine Hypertonie, sollte der Fibroseverlauf strenger kontrolliert werden.

© Anna Khomulo / stock.adobe.com

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber