Westfalen-Lippe -  wo versickert das Geld für die Region?

Veröffentlicht:

Die KV Westfalen-Lippe (KVWL) fordert eine Korridorlösung, um die großen Honorarunterschiede zwischen den Regionen zumindest teilweise auszugleichen. "Auf diese Weise werden im Krankenhausbereich die in den Ländern sehr unterschiedlichen Basisfallwerte zusammengeführt", sagt der KVWL-Vorsitzende Dr. Ulrich Thamer. Das zeige, dass es eine Lösung für solche Probleme gebe.

Die KVWL fordert eine stufenweise Angleichung zwischen den Geldströmen im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich der Krankenkassen und dem Honorar. "Es gibt morbiditätsbezogene zusätzliche Geldflüsse nach Nordrhein-Westfalen. Von ihnen kommt aber bei uns nichts an", sagt der KV-Vize-Vorstand Dr. Wolfgang-Axel Dryden. Es müssten die Rechtsgrundlagen dafür geschaffen werden, dass die Kassen die zusätzlichen Mittel auch dem ambulanten Sektor zur Verfügung stellen können.

Die Versicherten in Westfalen-Lippe und in Nordrhein, wo es vergleichbare Probleme gibt, zahlten schließlich dieselben Krankenversicherungsbeiträge wie Versicherte in anderen Bundesländern. Da sei es nicht nachzuvollziehen, dass die Ärzte für ihre Versorgung unterschiedlich viel Geld erhalten. "Für die Behandlung eines Diabetikers mit derselben Morbidität muss überall für die Ärzte dieselbe Vergütung herauskommen", sagt Dryden. Die KVWL wolle zwar den anderen KVen kein Geld wegnehmen, aber ein bundesweit einheitliches Versorgungsniveau müsse gewährleistet sein, sagt Dryden. "Wir fordern, dass die Gesamtvergütung der Morbiditäts-Verteilung angepasst wird."

Gemeinsam mit der KV Nordrhein und den großen Ärztenetzen des Landes will die KVWL die Landesregierung in die Pflicht nehmen, damit sie sich für eine größere Honorargerechtigkeit stark macht. "Die Landesregierung kann nicht einfach hinnehmen, dass die Bürger in NRW im Regelleistungsvolumen weniger ärztliche Leistungen bekommen als die Bürger in anderen Bundesländern", sagt Thamer. Ein Gespräch mit Vertretern der Ärzteschaft hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers bislang aber abgelehnt. (iss)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse